Hippotherapie (therapeutisches Reiten)
Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.
Taktile Reize, Körperwärme und rhythmische Bewegung wirken auf den Reiter ein. Besonders wahrnehmungsgestörte Kinder profitieren sehr von diesen Einflüssen. Alexander hat besonders viel Spaß beim Reiten und freut sich jedes Mal sehr, wenn er Poldi hinterher noch sein Leckerli geben darf .
Hippotherapie ist der rein medizinische Einsatz des Pferdes zur Ergänzung und Erweiterung der üblichen Physiotherapie auf neurophysiologischer Grundlage.
Sie wird prinzipiell vom Arzt verordnet und von einer/einemm speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeutin/-therapeuten durchgeführt.
Das eigens für diese anspruchsvolle Aufgabe ausgewählte und ausgebildete Therapiepferd wird von einer/einem Pferdeführer/in, meist am Langzügel im Schritt und auf genaue Anweisung der/des Physiotherapeutin/-therapeuten geführt.
Dabei übertragen sich vom Rücken des Pferdes auf den Rumpf des aufrecht sitzenden Patienten etwa 100 Schwingungsimpulse pro Minute, nahezu identisch mit dem dreidimensionalen Bewegungsablauf beim Gehen eines durchschnittlichen Erwachsenen.
Wie keine andere Behandlungsmethode bietet dabei die Hippotherapie den Menschen mit unterschiedlichsten neurologischen Bewegungsstörungen und dadurch gestörter oder verlorener Gehfähigkeit eine harmonische Fortbewegung im Raum, in vertikaler und gangähnlicher Körperhaltung und in komplexem gangphysiologisch ablaufendem Bewegungsmuster.
Dabei wirkt der Patient nicht aktiv auf das Pferd ein, sondern reagiert auf die ihm angebotenen Bewegungsimpulse im Rahmen seiner motorischen Fähigkeiten, übernimmt, wiederholt, verbessert und automatisiert sie letztendlich.
Ziel ist es, Muskelfunktionen oder Bewegungsabläufe durch Zugriff auf ein bereits subcortical, d.h. im Gehirn gespeichertes und unbewusst ablaufendes Bewegungsmuster wie das Gehen wieder zu erlernen, zu verbessern oder manchmal einfach nur zu erhalten.
Weiterhin positiv wirkt sich die Pferdebewegung aus auf Gleichgewicht und Koordination, auf Rumpfaufrichtung und Kontrolle, auf die sensomotorische Integration und auf die Psychomotorik durch Motivation über das lebendige Medium Pferd und die Freude an der einzigartigen Bewegung bzw. Fortbewegung.
Eingebunden in eine stationäre oder ambulante physiotherapeutische Behandlung wird Hippotherapie üblicherweise 1- bis 2-mal wöchentlich durchgeführt. Die Behandlungsdauer auf dem Pferd beträgt im Durchschnitt etwa 20 min, abhängig von Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit des Patienten.
Viele interessante Beträge zu diesem Thema:
http://www.hippotherapienetz.de/
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